AH-Ausflug 2022 nach Hamburg

Bericht vom AH-Ausflug 2022 nach Hamburg (30.9/1.10. – 3.10.2022)

Die zweite Strophe des alten Hans-Albers-Hits „Das Herz von St. Pauli“ beginnt mit den Worten
„Das Herz von St. Pauli, das ruft dich zurück, denn dort an der Elbe, da wartet dein Glück“.

Das mit dem Rückruf stimmte für einen Großteil der diesmal in zwei Gruppen Anreisenden (elf Recken am Freitag, die Nachhut mit sieben Rastellis am Samstag), folgte dieser doch nach schnell vergangenen 13 Jahren abermals dem Ruf der Reeperbahn und stieg sogar im selben Hotel wie damals ab, dem A & O Reeperbahn. Ob das mit dem Glück auch stimmte, das soll in folgendem Bericht untersucht werden.

Über die Hinfahrt der ersten Gruppe kann der Chronist nicht viel berichten, er geht jedoch davon aus, dass diese nicht gänzlich anders verlief, als jene der zweiten. Das heißt, das überraschenderweise mehr oder weniger viel Bier verkostet und nach einiger Zeit auch das Bordrestaurant geentert wurde. Den Werbeslogan „Lass dir raten, trinke Spaten“ allerdings würden wohl die Wenigsten unterschreiben.

Der große Vorteil der zweiten gegenüber der ersten Reisegruppe war es zweifelsohne, dass diese wesentlich besser ausgestattet war, was ausschließlich an Ausflugs-Debütant Tayfun K. lag, der sich von wirklich keinen Eventualitäten überraschen lassen wollte und den staunenden Mitreisenden aus einem Koffer, welcher es in Ausstattung und Größe durchaus mit einem der Hotelzimmer aufnehmen konnte, etwas präsentierte, was fahrlässigerweise bisher wohl auf keinem Ausflug mitgeführt wurde, zukünftig aber nicht mehr fehlen wird und darf. Es handelte sich um ein qualitativ hochwertiges, formschönes Reisebügeleisen, bei dessen Präsentation im Zug der Applaus nur deswegen ausblieb, weil die Schar der der Präsentation Beiwohnenden einfach zu erstaunt war.

Als dann die zweite Gruppe im Hotel eintraf, wurde sie bereits von der schon seit September in Hamburg weilenden Gruppe empfangen. Es wurde von einem Malheur berichtet, welches einem Teilnehmer widerfuhr: Unbestätigten Zeugenaussagen zufolge soll dieser, einen Bordstein (ohne Schwalbe) übersehend, zu Fall gekommen sein; trotz unglaublicher Reaktion seinerseits konnte der Sturz nicht mehr verhindert werden. Medizinisch bewanderte Zeitgenossen konnten eine kaum wahrnehmbare Schramme unterhalb des rechten Auges wahrnehmen. Selbiger Teilnehmer, welcher wundersamerweise nicht St. Martin heißt, war es an jenem schicksalsschweren Abend auch, der nach dem Vorbild des Heiligen vom 11. November seinen Mantel (eigentlich war es eher eine Jacke), wenn auch nicht teilte und verschenkte, dann doch zumindest tauschte. Ein zufällig in Hamburg anwesender junger Mann vom Lande fand so großes Gefallen an der Fendt-Jacke unseres Barmherzlers, dass er diesem einen Tausch vorschlug und man schnell handelseinig wurde. So wechselten die Jacken ihre Besitzer.

Dann ging es erstmals gemeinsam auf die Reeperbahn, wo nach einigem Suchen (gefunden wurde zuerst ein Standbild der mittlerweile verstorbenen Kiez-Legende Heinrich Hübner, welcher den Wiederholungstätern in Sachen Hamburg noch als „Inkasso-Henry“ in lebhafter Erinnerung sein dürfte, er wurde fotografisch festgehalten) eine Schankwirtschaft geentert wurde, wo die zweite Hälfte des aktuellen Bundesliga-Spieltags angeschaut wurde.

Nach Beendigung des Bundesliga-Spieltags wurde es langsam Zeit, nach einer Einkehr bei einer Burgerbraterei den Fußmarsch Richtung Millerntor in Angriff zu nehmen, wo die Zweitliga-Partie zwischen dem FC St .Pauli und dem 1. FC Heidenheim auf dem Programm stand. In bester „AH Lenzfried besucht ein professionelles Fußballspiel“-Manier war dies ein ziemlicher Grottenkick, welcher, wie meistens, wenn wir zugegen sind, mit hoher Torarmut glänzte, der Endstand von 0:0 bestätigte das.

Falls die Enttäuschung über dieses Spiel groß gewesen sein sollte, boten danach zahlreiche Restaurationsbetriebe wie der Anker oder aber auch das Night Light Gelegenheit, das Spiel mit Astra und Mexikanern vergessen zu lassen.

Am nächsten Morgen wurde nach dem Frühstück, welches im Vergleich zu den Zimmern (die Duschen sorgten für viel Gesprächsstoff) opulent war, der Fußmarsch zur Besichtigung der Elbphilharmonie getätigt. Und war das Wetter an diesem Vormittag auch kalt und regnerisch, so wurde uns beim Empfang durch unseren Führer Alexander plötzlich ganz ganz warm… Wir erfuhren allerlei Dinge über dieses zweifelsohne imposante Bauwerk, aber auch über das bezaubernde Lächeln eines gebürtigen Osnabrückers, welcher via Hamburg mittlerweile zu höheren politischen Weihen emporgestiegen ist.
Auch ca. 1.000.000, von Toyota genau berechnete Zellen zur Klangreflektion (eine passte sogar exakt hinter des Führers Daumen) wurden uns mehr oder minder präsentiert.

Da das Wetter sich mittlerweile von einer angenehmeren Seite präsentierte, konnten Open-Air-Restaurationsbetriebe wie Strand Pauli aufgesucht werden, danach ging es wieder auf die Reeperbahn. In mehreren Gruppen wurden Schenken aufgesucht, wobei sich die Gruppe des Chronisten gleich mehrfach dem Charme des Elbschlosskellers geschlagen geben musste. Dort war, während man gemütlich am Boden klebte, allerlei zu erleben, von der Großmutter von Andrea Berg bis hin zu Tote erweckenden Blähwinden gab es Kurzweil der besonderen Sorte en masse…

Zum Abendessen wurde die vom Kommando „Nahrungsmittel und Genuss“ hervorragend ausgewählte Gaststätte „Frank und Frei“ im Schanzenviertel aufgesucht, nach einer durchaus langen Wartezeit auf die Getränke wurden uns dann leckere Gerichte gereicht, die Portionen waren derart üppig bemessen, dass viele alte Herren wohl lieber einen Seniorenteller geordert hätten.

Der weitere Abend wurde wieder überwiegend in St.Paulis Kneipen verbracht und fand bei den meisten Teilnehmern ein früheres Ende als an den Abenden zuvor, lediglich der Namensvetter eines ehemaligen Nationalstürmers fand das Ende eher spät, war aber zum Abmarsch in der Früh zur Überraschung vieler überaus pünktlich.

Zur Verwunderung aller war dann auf der Heimfahrt sogar der Arbeitgeber des Peter I. (nicht des russischen Zaren, sondern „i“) pünktlich und die lange Heimfahrt, welche neben allerlei Unfug und anfangs Unwohlsein auch ihre bildungsbringenden Momente hatte, begann. So beschäftigten sich manche Herren erstmalig in ihrem Leben mit der maslowschen Bedürfnispyramide; ob es bei diesem Ausflug jeder bis an die Spitze der Selbstverwirklichung gebracht hat, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Für dieses Wochenende, um den Kreis zu Hans Albers wieder zu schliessen, fanden aber 18 alte Herren bei dem wie immer von Wolfi Rauh hervorragend organisierten Ausflug ihr Glück auf St. Pauli.

Auf ein Neues in 2023!

Teilen:

Weitere News: