„Den Tag der deutschen Einheit kann man wohl kaum passender begehen als mit einem Besuch der bundesdeutschen Hauptstadt“, dachten sich 11 Freunde (oder zumindest eine vom Schicksal zusammengewürfelte Zweckgemeinschaft mehr oder minder talentierter Fußballspieler fortgeschrittenen Alters) aus Lenzfried und fuhren mit der Bahn am Morgen des 3. Oktobers 2013 vom Kemptener HBF ab nach Berlin. Die Fahrt wurde traditionell, d.h. mit Biergenuss und SchafSkopf (© by Alex B.) kurzweilig gestaltet, sodass die muntere Meute wohlbehalten gegen 14:30 Uhr in Berlin einrollte. Nachdem das unweit des Bahnhofs gelegene A&O-Hotel bezogen wurde, machte man sich zu einer ersten Inspektion der Spree-Metropole auf und stärkte sich alsbald beim Inder, dessen Gerichte äüßerst schmackhaft, aber zum Teil von urian´scher Schärfe waren. Danach teilte sich die Gruppe, während der große Teil dem gewöhnlichen Nachtleben fröhnte, wurden von einem kleineren Teil Kontakte aus längst vergangener Schulzeit aufgefrischt sowie den ´80er Thrash-Helden von „Protector“ ein Besuch abgestattet. Der Freitag stand am Vormittag zur freien Verfügung, welche manche schlafend wie ein Stein(le) verbrachten, andere mit der Besichtigung des Regierungsviertels. Am Nachmittag wurde dann bei einer fröhlichen Spreefahrt mittels Schiff Kurs Richtung Köpenick genommen, wo am Abend die Zweitligapartie des 1.FC „Eisern“ Union Berlin gg. Sandhausen stattfinden sollte. Nach kurzer U-Bahnfahrt und einem etwas längeren „Vorglühen“ (herrlich, auch im reiferen Alter einmal die Jugendsprache bemühen zu dürfen!) wurde nach einem Fußmarsch durch dunklen Tann die „Alte Försterei“, ein stimmungsvolles Stadion mit zwölferlei verschiedenen Fischsemmeln im Angebot, in Beschlag genommen. Was dann folgte, war nichts anderes als der erste Kontakt der AH des SVL mit DER Fußball-Legende schlechthin; da gerade im Süden der Republik nicht jeder wissen dürfte, wer das denn sei, wird er hier explizit erwähnt: TORSTEN MATTUSCHKA! Obwohl jener Heros beim stimmungsvollen 3:0 Sieg seiner Union auch ein Tor erzielte, ist dem Verfasser dieser Zeilen nach wie vor nicht klar, ob die wahre Größe des Protagonisten in seinen fußballerischen Fähigkeiten liegt oder aber in seinem indirekten Beitrag zur zeitgenössischen Musik. Und jetzt alle: „Torsten Mattuschka, du bist der beste Mann….“ Nach jenem einzigartigen Höhepunkt der Reise, der den geschätzten AH-Leiter sogar dazu bewegte, sauer verdientes Geld in den Erwerb eines Union-Schals zu stecken, ging es abermals in die Berliner Gastronomieszene, um dort Büble-Bier zu trinken. Der Samstag wurde von der Mehrheit dazu genutzt, das Olympiastadion zu besichtigen, andere machten sich auf nach Kreuzberg, um dort zwar Meckatzer Bier vorzufinden, aber aus alter Liebe zu Eisern Union Berliner Pils zu trinken. Am Nachmittag/Abend wurde dann Bundesliga und Boxen geschaut und die Nacht abermals mehr oder minder zum Tage gemacht, der nächste Morgen dräute und die Heimfahrt stand bevor. Die gesetzten Herrschaften waren pünktlich am Bahnhof, als unser wie gewohnt hervorragende Reiseleiter Herr Rauh, feststellte, dass auf den vorbildlich getätigten und bezahlten Platzreservierungen die Platzangabe fehlte. Wie sich anschließend herausstellte, war dies aber sowieso ohne Belang, da die reservierten Wagons von der Bahn eh doppelt verkauft und dehalb logischerweise garnichterst angehängt worden waren… Die alten Herren bekamen trotzdem Sitzplätze und erreichten voll von neuen Eindrücken und anderen Dingen gegen 17:30 Uhr wieder wohlbehalten Kempten. Schee wars!