Bäckersleute machten ihre erste Pause und Zeitungsausträger begannen ihr Tagwerk, als sich am frühen Morgen des 1. Oktobers die AH des SVL zum alljährlichen Ausflug traf. Der 22 Mann starke Kader machte sich um 4 Uhr morgens nach Düsseldorf auf, um der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen die Ehre zu erweisen. Da die Ehrerbietung des besagten Bundeslands Jahre zuvor unter der Ägide des wohlgeschätzten Jogi mit seinem Bus schon bestens geklappt hatte, vertraute „Die Mannschaft“ abermals auf Jogis Fahrkünste. Jahre zuvor ging es übrigens in die Stadt Köln, welche gemeinhin als der große Gegenspieler von Düsseldorf gilt. Diese Rivalität führt tatsächlich soweit, dass ein AH-Spieler, welcher bekennender Anhänger der Geißbock-Elf ist, auf die Teilnahme am Ausflug verzichtete, da er niemals einen Fuß nach Düsseldorf setzen will. Bezeichnenderweise ist dieser Spieler des Wissens des Schreibers nach der einzige alte Herr im SVL, der seine Initialen mit Fortuna Düsseldorf teilt… Eben jener Fortuna stattete die AH nach rund achtstündiger Fahrt und einstündiger Parkplatzsuche (es wurde ca. 50m neben dem Stadion geparkt, durch geschickte Fan-Führung war der Eingang nach 2km Fußmarsch erreicht, Humor haben die Rheinländer!) einen Besuch ab, es ging gegen den Karlsruher SC. Es war ein Spiel, das nicht unbedingt in die Annalen der 2. Liga eingehen wird. Nicht näher genannten Torhütern könnte allerdings Gegenteiliges berichtet werden, nutzten sie das Spiel in der schmucken Esprit-Arena nach der fordernden Anreise doch zu einem erholsamen Nickerchen. Danach brachte uns Jogi in das A&O Hotel, von wo aus nach schnellem Check-In die Düsseldorfer Altstadt in kleineren Gruppen erkundet wurde. In dieser Altstadt machten unsere Helden erstmalige Bekanntschaft mit dem Düsseldorfer Alt, welches bei einigen Bierkennern eher auf Ablehnung stieß, von der Mehrzahl aber wohlwollend verköstigt wurde. Die kleinen Verkaufseinheiten führten dazu, dass beim stets frischen Biergenuss schnell zweistellige Zahlen erreicht werden konnten. Als Zwischenmahlzeit seien Soleier empfohlen! So ging der Nachmittag dahin und der Abend dräute. Dieser begann zunächst recht entspannt mit einem gemeinsamen Abendessen in der Gaststätte „Zum Schiffchen“. Doch während der Nahrungsaufnahme kam es zum Eklat: Ein widerwärtiger Köbes attackierte einen Stürmerstar vergangener Tage bei der Verrichtung seines Tagwerks (des Köbes, nicht des Stürmers) physisch und es kam zu unschönen Szenen, die nicht näher beleuchtet werden müssen. Beruhigend wirkte die Schichtführerin (oder war es gar Frau Schiffchen selbst?) ein, welche mit einer Runde Killepitsch die Mütchen zu kühlen verstand. Dass es nach dem Genuss dieser doch sehr speziellen Spirituose nicht zur totalen Eskalation kam, ist als zumindest bemerkenswert einzuordnen. Der weitere Abend wurde an der längsten Theke der Welt in verschiedenen Schenken verbracht, Alt-Gläser und Kloschüsseln wurden geleert. Der Sonntag wurde von einem immer größer werdenden Teil mit Frühschoppen verbracht, der die Teilnehmer in die exakt richtige Stimmung für die anschließende Stadtführung mit Schwerpunkt „Hausbrauereien in Düsseldorf“. Unser Guide (das Wort „Führer“ soll vermieden werden) Michael schloss uns wohl so in Herz wie wir ihn und er führte uns mit Witz und Verstand durch die Brauereien „Uerigen“, „Schlüssel“, „Schumacher“, „Füchschen“ und „Kürzer“. War ursprünglich bei zwei Brauereien eine Einkehr vorgesehen, standen am Schluß sämtliche Brauereien mit je mindestens einem Bier auf den Deckeln. Auch entstand während dieser Führung das diesjährige Ausflugsfoto welches Michael vor dem Denkmal des berühmtem Johann Wilhelm Joseph Janaz von der Pfalz schoss, welcher der Einfachheit halber dann und wann auch mal einfach nur Jan Wellem genannt wurde. Er war wohl ein ziemlicher Schuldenverursacher, wird aber nach wie vor in Düsseldorf sehr verehrt. Verursacht durch die ausufernde Stadtführung wurde der ISS-Dome, in welchem das DEL-Spiel zwischen der ortsansässigen DEG und dem EHC Red Bull München erst während der ersten Drittelpause erreicht, ob des torlosen ersten Drittels war es aber kein großer Schaden. Jogi erschien sogar noch später, da er das Spiel in der alterwürdigen Brehmstraße vermutete und sich auch dort hinbegab, nur um festzustellen, dass dort seit der Saison 2007/08 nicht mehr gespielt wird. Der 2:0 Auswärtssieg der Münchener wurde weniger bejubelt als die beiden Eismaschinen, von denen zumindest eine zurückjubelte. Nach dem Spiel ging es wieder in die mittlerweile schon lieb gewonnene Altstadt zurück, in welcher nach einer Mahlzeit neben den obligatorischen Alts (ist dies der Plural? Oder doch „Alten“?) auch Korn Ahoj probiert und für gut befunden wurde. Dass dies in einer Kneipe geschah, in der es recht warm war, sei der Vollständigkeit halber erwähnt. Irgendwann forderte der Tag aber seinen Tribut und es wurde ins Reich der Träume übersiedelt. Der Tag der deutschen Einheit stand dann ganz im Zeichen der Heimfahrt, sodass wir gegen 18 Uhr matt, aber wohlbehalten wieder in Lenzfried ankamen. Wie jedes Jahr war es ein fantastischer Ausflug, Lob und Anerkennung für die Planung gebührt im Übermaß (also mehr als die üblichen 0,25l bzw. 0,2l Alt) dem AH-Leiter Wolfi Rauh. Auf ein Neues in 2017!